Entstehung
Um 1955 trug der Pittsburgher Industrielle G. David Thompson die bedeutendste Privatsammlung von Werken Alberto Giacomettis zusammen. Die meisten Arbeiten erwarb er vom Galeristen Pierre Matisse in New York, doch nahm er auch mit Giacometti Kontakt auf und liess sich von ihm porträtieren. Einige Werke erhielt er auch direkt von ihm, da Thompson bereits damals die Absicht hatte, das Ensemble geschlossen in ein Museum zu überführen.
Als René Wehrli, der Direktor des Kunsthaus Zürich, vom Basler Kunsthändler Ernst Beyeler erfuhr, dass Thompsons Sammlung zu kaufen war, lancierte er 1960 die Idee, den Giacometti-Bestand in der Schweiz zusammenzuhalten. Der verlangte Preis für die 61 Skulpturen, 7 Gemälde und 21 Zeichnungen betrug 3 Millionen Franken.
Finanzierung
Die Sammler Hans C. Bechtler und Walter A. Bechtler begeisterten sich dafür, die Werke für Zürich zu sichern; es ist ihrem langjährigen Einsatz zu verdanken, dass die Stiftung realisiert werden konnte.
Da sich die Mittelbeschaffung verzögerte, übernahm Ernst Beyeler, finanziert durch den Basler Sammler Hans Grether, die Sammlung und sicherte sie so für die Schweiz. Kurze Zeit danach gelang es Hans C. Bechtler mit einer Gruppe von Mäzenen den Bestand für die Stiftung zu sichern – dank zinslosen Darlehen von drei Schweizer Grossbanken. Nachdem eine Finanzierung durch Bund, Kanton und Stadt an einer ausufernden Pressepolemik gescheitert war, spendete eine Gruppe von Privatpersonen und Firmen die nötigen Mittel.
Gründung
Unter der Führung von Hans C. Bechtler, dem ersten Präsidenten, wurde am 16. Dezember 1965 die Alberto Giacometti-Stiftung kurz vor dem Tod des Künstlers formell gegründet.
Dem ersten Stiftungsrat gehörten die wichtigsten Gönner an: Dr. Walter A. Bechtler, Ernst Göhner, Walter Haefner, Walter Meier, A. H. Meyer, Balthasar Reinhart, Karl G. Steiner, Gustav Zumsteg sowie Dr. René Wehrli und Prof. Adolf Max Vogt, zu denen wenig später Hans Grether und Bruno Giacometti stiessen.
Alberto Giacometti schenkte der Stiftung drei Skulpturen, neun späte Gemälde, sechs Zeichnungen und 19 Lithografien.
Die späteren Schenkungen
Seit der Gründung sind die Bestände durch Ankäufe und Geschenke erweitert worden, vor allem von Bruno und Odette Giacometti, Hans C. und Elisabeth Bechtler-Staub, Dr. Anton und Anna Bucher-Bechtler, Franz Meyer (dem zweiten Präsidenten der Stiftung), James Lord, Rudolf Werner, den Erben von Margrit Bühler-Gredig und von Stadt und Kanton Zürich.
2006 schenkten Bruno und Odette Giacometti aus dem Nachlass seines Bruders Alberto 75 Originalgipse, eine Steinskulptur, zwei Plastilinarbeiten und 15 Bronzen, darunter sehr bedeutende Spätwerke.